Studie in vitro belegt Wirksamkeit von Artemisia annua bei SARS-CoV-2
Eine multinationale Forschergruppe hat die hervorragende Wirksamkeit einer Behandlung auf Artemisinin-Basis gegen das sogenannte schwere akute respiratorische Syndrom (SARS), welches durch das Coronavirus ausgelöst werden kann, in menschlichen Zellen, einschliesslich einer bestimmten Art von Lungenzellen, nachgewiesen. Die Ergebnisse wurden kürzlich in der Zeitschrift Scientific Reports veröffentlicht.
Was ist Artemisinin?
Es handelt sich um einen Inhaltsstoff der Pflanze Artemisia annua, welche auch hierzulande gut gedeiht. Artemisia annua gehört zur Pflanzengattung Artemisia, welche einige Hundert Arten umfasst und sehr gut erforscht ist. Bisher konnten über 200 verschiedene Wirkstoffe isoliert und nachgewiesen werden, neben dem bekanntesten Inhaltsstoff, Artemisinin, sind das viele verschiedene entzündungshemmende Polyphenole. Die Pflanze ist in der chinesischen Volksmedizin schon seit 2000 Jahren bekannt und wird unter anderem bei Malaria, aber auch bei viralen und bakteriellen Infektionen angewandt.
Die Studienautoren: “In unserer Studie bestätigen wir die Wirksamkeit einer Behandlung auf Artemisinin-Basis für zwei europäische SARS-CoV-2-Stämme aus Deutschland und Dänemark, die mit der Mehrzahl der weltweit zirkulierenden SARS-CoV-2-Stämme enger verwandt sind als der Wuhan-Stamm.”
Präparate auf Artemisinin-Basis wären dementsprechend attraktive Kandidaten für die Behandlung von COVID-19, da sich einerseits bei der Einnahme praktisch keine Nebenwirkungen zeigen und sie erst noch vergleichsweise zu geringen Kosten erhältlich sind.