CH Schweiz | de Deutsch
Versand nach
CH Schweiz
  • CHSchweiz
  • DEEuropa
  • UKVereinigtes Königreich
  • USVereinigte Staaten
  • OTAnderes Land
Sprache
de Deutsch
  • enEnglish
  • deDeutsch

Swiss Made

Schnelle Lieferung

4.84/5

Swiss Made

Schnelle Lieferung

4.84/5

Was ist eigentlich Schmerz?

Definition von Schmerz

Schmerz ist eine universelle menschliche Erfahrung, die von der International Association for the Study of Pain (IASP) als ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis definiert wird, das mit tatsächlicher oder drohender Gewebeschädigung verknüpft ist oder in Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird. Diese Definition ist seit vielen Jahren gültig und umfasst die verschiedenen Aspekte, die im Erleben von Schmerz eine Rolle spielen.

International Association for the Study of Pain
Was ist eigentlich Schmerz?

Schmerz als Sinnes- und Gefühlserlebnis

Schmerz wird als ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis beschrieben. Als Sinneserlebnis kann Schmerz als brennend, stechend, bohrend oder reißend empfunden werden. Die Intensität des Schmerzes kann auf einer Skala von 0 bis 10 geschätzt werden, wobei 0 keinen Schmerz und 10 den schlimmsten vorstellbaren Schmerz bedeutet.

Die emotionale Komponente des Schmerzes, das Gefühlserlebnis, beschreibt den Schmerz als quälend, mörderisch oder erschöpfend. Diese beiden Aspekte – Sinneserlebnis und Gefühlserlebnis – sind untrennbar miteinander verbunden und beeinflussen das gesamte Schmerzerleben.

Entwicklungsgeschichtliche Bedeutung von Schmerz

Schmerz gehört zu den frühesten und eindrücklichsten Erfahrungen jedes Menschen. Er ist überlebenswichtig, da er als Frühwarnsystem dient, das uns vor potenziellen Gefahren und Schäden schützt. Schmerzen sind eine lebenserhaltende biologische Reaktion auf schädigende Einwirkungen, auch wenn es noch nicht zu einer tatsächlichen Gewebeschädigung gekommen ist. Alle höherentwickelten Lebensformen, insbesondere Wirbeltiere, verfügen über dieses Frühwarnsystem.

Schmerz und Schmerzbahn

Schmerz ist dem Menschen ebenso geläufig wie Hunger oder Durst, Hitze oder Kälte. So wie Riechen, Schmecken, Hören und Sehen ist die Empfindung von Schmerz ein Bestandteil unseres Sinnessystems. Ein schmerzhafter Reiz, beispielsweise durch eine Verletzung, führt zur Entstehung elektrischer Impulse, die über spezielle Nervenfasern zum Rückenmark und weiter zum Gehirn geleitet werden. Dort werden die Signale an verschiedene Gehirnzentren weitergeleitet, die für die Wahrnehmung dieses Sinnes- und Gefühlserlebnisses verantwortlich sind. Es gibt kein einzelnes Schmerzzentrum im Gehirn; die Wahrnehmung entsteht durch die vernetzte Aktivierung verschiedener Bereiche.

Bio-psycho-soziales Modell des Schmerzes

Die Intensität und Wahrnehmung von Schmerz hängen nicht nur vom reinen Nervensignal ab, sondern sind das Ergebnis eines Zusammenspiels biologischer, psychologischer und sozialer Faktoren. Familiäre und kulturelle Erfahrungen im Umgang mit Schmerz spielen ebenfalls eine Rolle. Daher sprechen Experten vom “bio-psycho-sozialen Schmerz”, der von jedem Menschen unterschiedlich empfunden wird.

Schmerzhemmung

Höherentwickelte Lebensformen haben die Fähigkeit, Schmerzen vorübergehend auszuschalten oder zu dämpfen. Nervenzellen im Rückenmark und Gehirn tauschen Botenstoffe aus, die sich gegenseitig hemmen. In Gefahrensituationen kann dies lebensrettend sein, da der Schmerz erst bemerkt wird, wenn die Gefahr vorüber ist. Diese Mechanismen erklären auch, warum Fakire durch jahrelanges Training Schmerzfreiheit trotz Verletzungen erreichen können.

Akute und chronische Schmerzen

Der Begriff Schmerz wird bestimmt eher negativ gewertet, ist aber grundsächlich überlebenswichtig. Denn er dient uns als Warnsignal, um den Körper z.B. vor Verletzungen zu schützen (z.B. schnelles Zurückziehen der Hand, die eine heisse Herdplatte berührt hat zum Schutz vor grösserer Verbrennung) oder auf Schädigungen hinzuweisen (zwingt uns z.B. zur Schonung eines verletzten Körperteils). In der Regel geht dem Schmerz ein Reiz voraus, er ist lokal und zeitlich begrenzt. In diesem Fall spricht man von akutem Schmerz. Schmerzen, welche über einen langen Zeitraum bestehen bleiben, nennt man chronische Schmerzen. Akuter Schmerz ist also ein Warnsignal und ein Symptom. Er weist darauf hin, dass der Körper geschädigt oder verletzt wurde. Darum ist er normalerweise auf den Ort der Schädigung begrenzt. Akuter Schmerz verschwindet wieder, sobald die Ursache beseitigt ist. Natürlich kann ein akuter Schmerz stärker oder geringer ausfallen, je nach Ursache. Von chronischem Schmerz hingegen sprechen Fachleute dann, wenn der Schmerz bereits mindestens drei bis sechs Monate besteht und den betroffenen Patienten physisch, psychisch und sozial beeinträchtigt. Man kann sich gut vorstellen, dass wenn jemand täglich Schmerzen hat, er in verschiedenster Weise belastet ist. Physisch kann die Bewegungsfähigkeit eingeschränkt sein, chronische Schmerzen können sich aber auch massiv auf die Stimmung und psychische Befindlichkeit auswirken und verhindern schlussendlich ein normales und unbeschwertes Teilnehmen an sozialen Kontakten.

Akute Schmerzen sind eine direkte Reaktion auf eine Verletzung oder Erkrankung und dienen als Warnsignal des Körpers. Sie sind in der Regel kurzzeitig und verschwinden, sobald die Ursache behandelt wird.

Chronische Schmerzen hingegen dauern länger als drei bis sechs Monate und können auch nach Abklingen der ursprünglichen Verletzung oder Erkrankung bestehen bleiben. Chronische Schmerzen stellen eine eigenständige Erkrankung dar und erfordern eine umfassende Behandlung.

Verschiedene Schmerzarten

Schmerzen können je nach ihrer Ursache und Lokalisation in verschiedene Kategorien eingeteilt werden:

  • Nozizeptiver Schmerz: entsteht durch Gewebeschädigung (z.B. Schnittwunde, Verbrennung).
  • Neuropathischer Schmerz: resultiert aus einer Schädigung des Nervensystems (z.B. bei Diabetes, Gürtelrose).
  • Viszeraler Schmerz: betrifft die inneren Organe (z.B. Bauchschmerzen).
  • Somatischer Schmerz: betrifft Haut, Muskeln und Gelenke (z.B. Muskelkater, Arthritis).

Schmerzen können sich auf verschiedenste Art bemerkbar machen, z.B. als anfallsartiger, einschiessender Schmerz, als brennend, dumpfer Schmerz oder tiefer bohrender Schmerz. Oder auch als dumpfer Schmerz, der dazu neigt auszustrahlen und von vegetativen Erscheinungen begleitet wird. Auslöser von Schmerzen können äussere Faktoren wie z.B. Verletzungen als auch innere Beschwerden wie z.B. Entzündungen oder Störungen des Nervensystems sein. Fast überall im Körper befinden sich Nervenfasern, die unterschiedliche Reize wie z.B. Temperatur, Druck, Dehnung oder Verletzungen mit Hilfe von Rezeptoren wahrnehmen und an das Gehirn weiterleiten. Das Gehirn selbst aber besitzt keine Schmerzrezeptoren und ist schmerzunempfindlich. Die bekanntesten Schmerzarten sind Kopfschmerzen/Migräne, Rückenschmerzen, Arthroseschmerzen, Rheumaschmerzen, Fibromyalgie, Nervenschmerzen und Tumorschmerzen.

Behandlungsarten

Die Behandlung von Schmerzen umfasst eine Vielzahl von Ansätzen, die je nach Schmerzart und -ursache kombiniert werden können:

  • Medikamentöse Therapie: Einsatz von Schmerzmitteln wie Paracetamol, Ibuprofen, Opioiden und Antidepressiva.
  • Physiotherapie: Übungen und Techniken zur Verbesserung der Beweglichkeit und Reduktion der Schmerzen.
  • Psychotherapie: kognitive Verhaltenstherapie zur Bewältigung der emotionalen Aspekte des Schmerzes.
  • Alternative Therapien: Akupunktur, Massage, Yoga und Meditation.
  • Interventionelle Verfahren: Nervenblockaden, Injektionen und chirurgische Eingriffe.

Schmerzbehandlung chronischer Schmerzen

So individuell Schmerzen wahrgenommen werden, so sollten sie auch behandelt werden, sollte man meinen und es ist einfach gesagt. Doch es ist eine sehr herausfordernde, komplexe Sache, weil so viele verschiedene Faktoren zusammenwirken können; körperliche, seelische sowie soziale. Es versteht sich, dass sich viele Ärzte vor einer gründlichen Schmerzbehandlung scheuen, da sie langwierig ist und viel Zeit und Einfühlungsvermögen benötigt und allzu oft lange nicht zum erhofften Erfolg führt. Zeit steht in der heutigen Medizin kaum genug zur Verfügung. Ein Schmerzpatient benötigt aber genau diese Zeit, Zuwendung und das Vertrauen in die behandelnde Person, damit auch das seelische Befinden und alle anderen Faktoren miteinbezogen werden und möglichst positiv unterstützt werden können. Nur schon, wenn man sich ernst genommen und unterstützt fühlt, dient das enorm. Doch aus Zeitmangel oder Unwissenheit werden von chronischen Schmerzen geplagte Patienten oft zu früh als unbehandelbar abgestempelt, suchen Sie sich deshalb Hilfe bei einer für chronische Schmerzen spezialisierten Fachperson.

Begleitung von Schmerzpatienten

Medikamentöse Behandlung von Schmerzen

Akuter Schmerz ist meist relativ einfach zu lindern, doch für chronische Schmerzzustände lässt sich oft nur sehr schwer eine hilfreiche Behandlung finden. Als erste Wahl einer Schmerzbehandlung stehen wohl die Schmerzmittel (Analgetika), davon gibt es verschiedene Arten. Grundsätzlich lassen sie sich in schwache bis mittelstark wirksame Schmerzmittel, schwache Opioidanalgetika und Opioide einteilen. Die einen Schmerzmedikamente wirken zusätzlich auch entzündungshemmend, fiebersenkend oder muskelentspannend. Nicht selten werden zur Unterstützung einer Schmerztherapie auch Psychopharmaka eingesetzt, diese können die Wirkung von Schmerzmitteln verstärken und sie verändern das Schmerzerlebnis, so dass der Patient unter seinen Schmerzen weniger stark leiden soll. Welche Medikamente in welchem Fall am besten geeignet sind, muss der Arzt aufgrund der Beschwerden vorsichtig abwägen. Leider haben aber alle diese Medikamente Nebenwirkungen, die einen sogar sehr schwerwiegende, ganz speziell natürlich, wenn man sie über längere Zeit einnehmen muss.

Alternative Behandlungsformen

Es gibt unzählige alternative Schmerztherapien, die in Erwägung gezogen werden können, von denen hier nur einige erwähnt werden können. Dazu gehören z.B. verschiedenste Wärme- oder auch Kälteanwendungen (z.B. Bäder, Wickel usw.) Auch Entspannungsübungen und Massagen können schmerzlindernd wirken. Nicht zu vergessen sind auch viele mögliche Bewegungsübungen (z.B. Physiotherapie). Bewegung in welcher Form auch immer, ist in jedem Fall äusserst wichtig und sehr empfehlenswert! Finden Sie eine geeignete Sportart, die Sie trotz oder eben gerade gegen Ihre Schmerzen ausüben können. Oft hängen Schmerzen auch mit «verkürzten» Muskeln und Faszien zusammen, dann können spezielle Dehnungsübungen empfohlen werden, die aber konsequent regelmässig ausgeführt werden sollten. Wie schon erwähnt, hat die Psyche eine enge Verbindung zum Körper, so können Psychotherapien durchaus ihre Wirkung in der Schmerztherapie zeigen. Schmerzpatienten sollten sicher ermutigt und unterstützt werden, all das zu tun, was ihnen guttut, was sie gerne machen, was ihnen Freude bereitet und sie von ihren Schmerzen ablenken kann.

Schmerzlindernde Nahrungsmittel?

Nahrungsmittel gegen Schmerz

Sicher kann sich auch eine ausgewogene, gesunde Ernährung positiv auf Schmerzen auswirken. Vielleicht müssen gewisse Nahrungsmittel weggelassen werden (z.B. Zucker, Fleisch oder Milchprodukte). Gewisse Nahrungsmittel wirken sich dagegen positiv auf den schmerzgeplagten Körper aus und können Schmerzen sogar lindern, wenn Sie diese häufig in ihren Menüplan einflechten. Ingwer kann als natürliches Schmerzmittel angesehen werden, es wirkt gegen Muskel- und Gelenksschmerzen und lindert Migräne und die oft damit verbundene Übelkeit. Auch Chili mit dem Wirkstoff Capsaicin zeigt gute schmerzlindernde Wirkung, vor allem bei Kopfschmerzen, Arthritis und Herpes. Cayenne-Pfeffer besteht aus gemahlenen Chili-Schoten. Kurkuma ist vor allem für die Behandlung entzündungsbedingter Schmerzen geeignet. Fetter Meerfisch beinhaltet nicht nur Astaxanthin, welches ein starkes Antioxidans ist, sondern auch wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die gegen die Beschwerden bei rheumatischen Gelenksentzündungen helfen. Das sind nun vielleicht nicht gerade Ihre Lieblingsspeisen, oder noch nicht? Aber bestimmt mögen Sie Brombeeren, Himbeeren, rote Trauben, Erdbeeren oder Kirschen! In diesen Beeren und Früchten sind die Pflanzenfarbstoffe, sogenannte Anthocyane enthalten, welche Schmerzen hemmen und freie Radikale reduzieren, die Entzündungen bewirken können.

Natürliches Schmerzmittel?

Wenn Sie ein natürliches Schmerzmittel kennenlernen möchten, das hilft und praktisch ohne Nebenwirkungen ist, sollten Sie sich mit Hanf (Cannabis) auseinandersetzen! Nicht erschrecken, diese legal anbaubaren Sorten enthalten kaum THC, aber viel CBD. CBD ist nicht psychoaktiv, d.h. es verursacht keine psychischen Wirkungen, stattdessen hat es verschiedene, erwünschte Eigenschaften und verursacht selbst hochdosiert keine relevanten Nebenwirkungen. Die Einnahme von CBD gilt als ausgesprochen sicher. Während einer Schwangerschaft sollte aber darauf verzichtet werden.

CBD - Cannabidiol, medizinischer Wirkstoff der Hanfpflanze

Fazit

Schmerz ist ein komplexes und vielschichtiges Phänomen, das weit über eine einfache körperliche Reaktion hinausgeht. Das Verständnis der biologischen, psychologischen und sozialen Aspekte des Schmerzes ist entscheidend für eine effektive Behandlung und das Schmerzmanagement. Durch eine ganzheitliche Herangehensweise können Schmerzen gelindert und die Lebensqualität der Betroffenen verbessert werden.

Isabel Lüdi

Isabel Lüdi

Interessiert sich als Pflegefachfrau für medizinische Themen und als naturverbundene Person für eine natürliche Medizin, die auf wissenschaftlich geprüften Naturstoffen beruht. Autorin mehrerer Bücher. Textet bei kingnature leidenschaftlich gern. Lebt mit ihrer Familie in Wädenswil und hält sich am liebsten draussen auf.