Säure-Basen-Haushalt: Lebensmittel für eine gesunde Ernährung
Als Ausgleich zwischen den Säuren und Basen im menschlichen Körper hängt der Säure-Basen-Haushalt stark von der Ernährung ab. Das, was der Mensch zu sich nimmt, entscheidet darüber, ob eine Übersäuerung entsteht oder nicht. Welche Lebensmittel den Säure-Basen-Haushalt positiv beeinflussen und was es zu vermeiden gilt, zeigt dieser Artikel.
Wie funktioniert der Säure-Basen-Haushalt?
Der Säure-Basen-Haushalt liegt dann im Gleichgewicht, wenn der pH-Wert des Blutes den Idealwert von 7,4 hat. Dabei ist es weder zu sauer noch zu basisch, was bedeutet, dass Säuren und Basen ideal ausgeglichen sind.
Jedoch entstehen im Körper durch verschiedene Prozesse Säuren. Diese können langfristig zu einer Übersäuerung führen, die mit Beschwerden wie Unwohlsein, Kopfschmerzen, Verdauungsproblemen und vorzeitigen Alterungserscheinungen einhergehen kann. Außerdem fördert eine Übersäuerung das Risiko auf bestimmte Erkrankungen.
Der Säure-Basen-Haushalt wird von Faktoren wie der Lebensweise des Menschen und die Ernährung beeinflusst. Auch bestimmte Erkrankungen können zu einem Ungleichgewicht führen, weshalb eine ärztliche Abklärung immer ratsam ist. Da es besonders wichtig ist, was man isst, um den Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht zu halten, sollte man sich vor allem mit den Lebensmitteln und ihren individuellen Eigenschaften befassen.
Wie werden Lebensmittel hinsichtlich des Säure-Basen-Haushalts eingeteilt?
Wenn es um den Säure-Basen-Haushalt geht, gibt es einige Lebensmittel, deren Konsum stärker empfohlen wird als anderer. Man unterteilt sie streng genommen in drei Kategorien:
Schlechte Säurebildner
Gute Säurebildner
Basenbildner
Schlechte Säurebildner sollten – wie der Name schon andeutet – nur in Maßen gegessen werden. Solche Lebensmittel sorgen schnell für einen Überschuss an Säuren, wodurch eine Übersäuerung begünstigt wird.
Gute Säurebildner hingegen dürfen in Maßen in die Ernährung integriert werden. Es ist sogar wichtig, solche Lebensmittel zu sich zu nehmen, um den Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht zu behalten.
Am gesündesten ist es, Basenbildner zu sich zu nehmen. Diese Lebensmittel fördern keine Übersäuerung, sondern stärken die Gesundheit des Körpers und halten den pH-Wert des Blutes konstant.
Was sind Säure- bzw. Basenbildner?
Um die Ernährung für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt zu optimieren, muss man zunächst verstehen, wie sich die Lebensmittel auf den Organismus auswirken. Wann ist eine Speise ein Säure- bzw. Basenbildner?
Säurebildner oder „saure Lebensmittel“ haben nicht unbedingt einen sauren Geschmack. Hier geht es vielmehr darum, wie sie sich im Körper auswirken. Das hängt von den Stoffen ab, die beim Abbau entstehen. Durch die Verstoffwechslung solcher Speisen entstehen im Körper Säuren. Diese wiederum begünstigen eine Übersäuerung.
Entstehen bei der Verstoffwechslung eines Lebensmittels jedoch Basen, spricht man von einem basischen Lebensmittel oder einem Basenbildner. In diese Kategorie fallen übrigens auch Speisen, die den Körper dazu anregen, selbst Basen zu produzieren.
Da Basen die Stoffe sind, die in der Lage sind, Säuren zu neutralisieren, ist es äußerst wichtig, entsprechende Lebensmittel zu sich zu nehmen.
Kommt es dennoch zu einer zu starken Säurebelastung, der nicht durch eine basische Ernährung entgegengewirkt wird, entnimmt der Körper den Knochen Kalzium. Auf diese Weise kann die Knochenstruktur angegriffen werden und Osteoporose entstehen. Das Risiko wird erhöht, wenn man dem Körper nur sehr wenig Kalzium, dafür jedoch viel Eiweiß zuführt.
Die Säuren werden zunächst im Binde- und Fettgewebe zwischengelagert, bis sie neutralisiert werden. Wenn nun dem Körper beispielsweise durch Fast Food nur Säuren zugeführt, sodass er sie nicht ausscheiden kann, erschlafft das Bindegewebe und die Alterungsprozesse der Haut werden beschleunigt. Das ist auch der Grund, weshalb Falten und Cellulite häufige Folgen von einer Übersäuerung sind.
Des Weiteren werden die roten Blutkörperchen starr und kommen nicht mehr so gut durch kleine Blutgefäße. Die Hände und Füße werden kalt, der Herzschlag wird beeinträchtigt und das vegetative Nervensystem leidet. Müdigkeit, Schlafstörungen und Verdauungsprobleme sind die Folgen.
Basische und saure Lebensmittel – was isst man für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt?
Welche Lebensmittel sind es jedoch, die man zu sich nehmen sollte, um den Säure-Basen-Haushalt in der Balance zu halten und einer Übersäuerung entgegenzuwirken?
Saure Lebensmittel
Säurebildner lassen sich meist durch einen hohen Eiweißgehalt identifizieren. Dieser verstärkt die Bildung von Säuren bei der Verstoffwechslung. Folgende Lebensmittel gehören dazu:
Fleisch, Wurstwaren
Fisch, Meeresfrüchte
Eier
Milchprodukte (außer Molke) und Käse
Getreideprodukte wie Brot und Nudeln
Softdrinks wegen ihres hohen Zucker- und Phosphorsäuregehalts
Hülsenfrüchte (außer grüne Bohnen)
Raffinierte Öle, tierische Fette
Industriell gefertigte Lebensmittel
Alkohol
Davon sind jedoch nicht alle Lebensmittel ausnahmslos schlecht. Einige können getrost gegessen werden, da sie den Körper nicht negativ beeinflussen. Sie werden als die „guten Säurebildner“ bezeichnet.
Lebensmittel, die den Säure-Basen-Haushalt nicht belasten und in Maßen konsumiert werden dürfen, sind zum Beispiel Vollkorngetreide, Pseudogetreide wie Buchweizen, Hülsenfrüchte, Nüsse und diverse säurebildende Gemüsesorten. Es gibt zudem einen Trick, wie man schlechte Säurebildner von guten Säurebildnern unterscheiden kann: Wenn ein Lebensmittel nur auf einer einzigen oder zwei Ebenen säurebildend wirkt und noch ökologische Kriterien erfüllt, gilt es als guter Säurebildner. Setzt es allerdings viele Prozesse im Körper in Gang, die zur Säurebildung beitragen und ihm schaden, ohne einen signifikanten Nährwert zu bieten, gilt es als schlechter Säurebildner.
Somit sollte man lediglich auf Weißmehlprodukte, industriell gefertigte Lebensmittel, Softdrinks und andere zuckerhaltige Speisen sowie Alkohol vollständig verzichten.
Säurebildende Lebensmittel enthalten oftmals eine Menge säurebildende Aminosäuren und Mineralien. Dazu zählen unter anderem Chlor, Jod, Phosphor oder Fluorid. Sie sind nur dazu in der Lage, die körpereigene Säurebildung zu stimulieren – nicht aber die Basenbildung. Auch Schlacken können durch den Konsum schlechter Säurebildner entstehen. Vor allem Zucker, Koffein, Alkohol und synthetische Zusätze wie Farbstoffe und Konservierungsstoffe tragen dazu bei.
Während Basenbilder entzündungshemmend wirken, fördern Säurebildner die Entstehung von Entzündungen im Körper. Sie können vorhandene Entzündungen demnach auch verstärken. Das liegt an den enthaltenen entzündungsfördernden Fettsäuren – den sogenannten ungesunden Fetten.
Basische Lebensmittel
Um den Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht zu halten, dürfen basische Lebensmittel ohne Einschränkung gegessen werden. Sie sind für die Gesundheit äußerst wichtig. Die Liste an gesunden Lebensmitteln ist lang, weshalb keine vollständige Aufzählung möglich ist:
Die meisten Obst- und Gemüsesorten
Kräuter und Salate
Pilze
Bestimmte Nüsse wie Mandeln und Walnüsse
Wie bereits erwähnt, können Basenbildner durchaus auch sauer schmecken, was keinen Einfluss auf die Säurebildung bei der Verstoffwechslung hat. Somit gelten Zitronen oder Essig als wunderbare Basenbildner, die in einer ausgewogenen Ernährung einen festen Platz haben sollten.
Es gibt einige Kriterien, die alle basenbildenen Lebensmittel erfüllen:
Mineralstoffe: Basische Lebensmittel enthalten viele Mineralstoffe und Spurenelemente wie Magnesium, Kalium, Eisen und Kalzium.
Wenig Aminosäuren: Säuerbildner enthalten viele Aminosäuren, bei deren Abbau Schwefelsäure entsteht. Bei Basenbildnern ist das nicht der Fall.
Bitterstoffe: Häufig sind in basischen Lebensmitteln Bitterstoffe enthalten, die den menschlichen Körper dazu bringen, selbst Basen zu produzieren.
Pflanzenstoffe: Antioxidantien, Vitamine, Chlorophyll, sekundäre Pflanzenstoffe und Co. unterstützen den Körper bei diversen Entgiftungsprozessen. Zudem stärken sie das Immunsystem und neutralisieren Schlacken, Säuren und Gifte.
Hoher Wassergehalt: Die meisten basischen Lebensmittel enthalten viel Wasser, was dem Körper hilft, ausreichend mit Flüssigkeit versorgt zu sein. So können Schlacken und Säuren besser ausgeschieden werden.
Auch Nahrungsergänzungsmittel werden häufig in die Ernährung integriert, wenn es darum geht, überschüssige Säuren auszugleichen. Hierbei sollte man jedoch darauf achten, nur hochwertige Supplemente zu sich zu nehmen. Zudem sind solche Produkte lediglich eine Unterstützung und gelten nicht als Ersatz für eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Bei Kingnature gibt es eine große Auswahl an hilfreichen Vitaminen und Mineralstoffen.
Wie sieht die optimale Ernährung für einen Säure-Basen-Haushalt in Balance aus?
Eine gesunde Ernährung sollte basenüberschüssig sein. Um den Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht zu halten, sollte man daher mehr basenbildende Lebensmittel als Säurebildner zu sich nehmen. Folgende Zusammensetzung raten Ernährungsexperten:
70 – 80 % Basenbildner
20 – 30 % (gute) Säurebildner
Nun mag man vielleicht meinen, dass eine Ernährung, die ausschließlich aus basischen Lebensmitteln besteht, anzustreben ist. Dem ist allerdings nicht so. Wie der Säure-Basen-Haushalt schon vermittelt, ist es ein permanentes Gleichgewicht, das bestehen sollte. Zwar sollten Basenbildner den Großteil ausmachen, doch auch Säurebildner werden für diverse Prozesse im Körper benötigt.
Eine rein basische Ernährung empfiehlt sich nicht als Dauerernährung. Sie sollte lediglich als eine Art Entschlackungskur Anwendung finden. Ist der Körper akut übersäuert und muss den Säureüberschuss loswerden, kann eine Ernährung, die ausschließlich aus Basenbildnern besteht, zielführend sein.
Fazit
Der Säure-Basen-Haushalt hängt stark von den Lebensmitteln ab, die ein Mensch zu sich nimmt. Damit die Balance zwischen Säuren und Basen gehalten wird, ist es wichtig, vor allem basische Lebensmittel und gute Säurebildner zu sich zu nehmen. Entsteht eine Übersäuerung, wirkt sich das nachteilig auf die Gesundheit und das Wohlbefinden aus.