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Hydrolyse (hydrolisiert)

Hydrolyse (von griechisch „hydro-“ für Wasser und „lysis“ für Auflösung) ist eine chemische Reaktion, bei der eine chemische Bindung durch die Reaktion mit Wasser gespalten wird. Dabei wird ein Molekül Wasser in seine Bestandteile – ein Wasserstoffion (H⁺) und ein Hydroxidion (OH⁻) – aufgespalten, die dann jeweils an die entstehenden Molekülfragmente gebunden werden. Diese Reaktion ist das Gegenteil der Kondensation, bei der zwei Moleküle unter Abspaltung von Wasser miteinander verbunden werden. Der Prozess der Hydrolyse findet auch im menschlichen Körper in vielfältiger Form tagtäglich statt. Zum Beispiel geschieht das bei der Verdauung und Verwertung von Proteinen. Sind Proteine bereits hydrolisiert, bedeutet das, dass sie teilweise aufgespalten wurden, was sie leichter verdaulich macht.

Hydrolysierte Proteine

Hydrolysierte Proteine sind Proteine, die durch den Prozess der Hydrolyse in kleinere Peptide oder Aminosäuren zerlegt wurden. Dies geschieht entweder durch enzymatische Reaktionen oder durch die Zugabe von Säuren oder Basen.

Vorteile von hydrolisierten Proteinen im menschlichen Körper:

  1. Leicht verdaulich: Da sie bereits in kleinere Bestandteile zerlegt sind, können hydrolysierte Proteine leichter und schneller vom Verdauungssystem aufgenommen werden. Dies ist besonders vorteilhaft für Menschen mit Verdauungsproblemen oder für Säuglingsnahrung.
  2. Allergieprävention: In einigen Fällen, wie bei hypoallergenen Babynahrungen, werden Proteine hydrolysiert, um das Risiko von Allergien zu verringern, da die kleineren Proteinfragmente weniger wahrscheinlich eine allergische Reaktion auslösen.
  3. Schnellere Nährstoffaufnahme: Besonders bei Sportlern oder Menschen mit erhöhtem Eiweißbedarf können hydrolysierte Proteine schneller in den Blutkreislauf gelangen und die Muskelregeneration unterstützen.

In der Lebensmittelindustrie und im Bereich der Nahrungsergänzungsmittel sind hydrolysierte Proteine wegen ihrer höheren Bioverfügbarkeit und ihrer geringeren Allergenität besonders gefragt.

Grundprinzip der Hydrolyse

Bei der Hydrolyse wird ein Molekül durch die Einwirkung von Wasser in zwei oder mehr kleinere Moleküle gespalten. Die Reaktion kann unter anderem durch Säuren oder Basen katalysiert werden, aber auch Enzyme können als Katalysatoren dienen. Die Hydrolyse findet in vielen biochemischen Prozessen statt, von der Verdauung von Nahrungsmitteln bis hin zur Zersetzung von Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten in ihre grundlegenden Bausteine.

Die allgemeine Reaktionsgleichung für eine Hydrolyse lautet:


R1–R2+H2​O→R1–OH+R2–H


Dabei steht R1–R2 für das zu spaltende Molekül und H₂O für das Wasser.

Arten der Hydrolyse

Hydrolyse kann in verschiedenen chemischen Kontexten auftreten und wird in drei Hauptkategorien eingeteilt:

  1. Säurekatalysierte Hydrolyse:
  • Tritt auf, wenn eine Säure als Katalysator fungiert und das Wasserstoffion (H⁺) die Spaltung der Bindungen im Molekül unterstützt.
  • Beispiel: Die Hydrolyse von Estern zu Alkoholen und Carbonsäuren unter Einwirkung einer Säure.
  1. Basenkatalysierte Hydrolyse:
  • Auch als Verseifung bekannt, wird durch die Anwesenheit von Hydroxidionen (OH⁻) katalysiert. Diese Reaktion ist besonders wichtig bei der Herstellung von Seifen.
  • Beispiel: Die Verseifung von Fetten (Triglyceriden) in Glycerin und Fettsäuren durch Laugen.
  1. Enzymatische Hydrolyse:
  • In biologischen Systemen wird die Hydrolyse oft durch Enzyme katalysiert, die spezifische Substrate erkennen und spalten.
  • Beispiel: Amylase hydrolysiert Stärke in Zucker; Lipase spaltet Fette in Glycerin und Fettsäuren; Proteasen spalten Proteine in Aminosäuren.

Bedeutung der Hydrolyse in der Biologie

Die Hydrolyse ist ein zentraler Mechanismus im Stoffwechsel von Lebewesen, insbesondere bei der Verdauung:

  • Proteine: Proteine werden durch Hydrolyse in ihre Aminosäuren zerlegt. Enzyme wie Pepsin und Trypsin katalysieren die Spaltung der Peptidbindungen zwischen den Aminosäuren.
  • Kohlenhydrate: Kohlenhydrate wie Stärke oder Glykogen werden durch Hydrolyse in Einfachzucker (z.B. Glukose) umgewandelt. Enzyme wie Amylasen und Disaccharidasen katalysieren diese Reaktionen.
  • Fette: Fette werden durch Hydrolyse in Glycerin und Fettsäuren gespalten. Dies erfolgt durch Lipasen im Magen-Darm-Trakt.

Technische Anwendungen der Hydrolyse

  • Industrielle Produktion: In der chemischen Industrie wird die Hydrolyse zur Herstellung von Seifen (Verseifung), Kunststoffen und verschiedenen chemischen Zwischenprodukten eingesetzt. Die Spaltung von Cellulose in Glukose ist ein Beispiel für eine industrielle Hydrolyse zur Gewinnung von Zucker.
  • Recycling: Die Hydrolyse wird auch in der Abfallwirtschaft eingesetzt, um biologisch abbaubare Polymere oder Kunststoffabfälle in ihre Monomere zu zersetzen, die wiederverwendet oder weiterverarbeitet werden können.
  • Pharmazeutische Anwendungen: In der Pharmazie wird die Hydrolyse verwendet, um Medikamente zu synthetisieren oder in ihre aktiven Bestandteile zu zerlegen.

Biologische und chemische Unterschiede

Während die chemische Hydrolyse oft durch Säuren oder Basen katalysiert wird, verläuft die enzymatische Hydrolyse unter milden Bedingungen und ist hochspezifisch. Enzyme wie Amylase, Lipase und Protease sind in der Lage, spezifische Substrate zu erkennen und zu spalten, was in der chemischen Hydrolyse schwer zu erreichen ist.

Beispiele für Hydrolyse

  1. Esterhydrolyse: RCOOR’+H2​O→RCOOH+R’OH
    • Bei dieser Reaktion wird ein Ester unter Einwirkung von Wasser in eine Carbonsäure und einen Alkohol gespalten.
  2. ATP-Hydrolyse:
    • ATP (Adenosintriphosphat) wird im Körper durch Hydrolyse zu ADP (Adenosindiphosphat) und anorganischem Phosphat gespalten, wobei Energie freigesetzt wird. Diese Energie wird in zellulären Prozessen genutzt.
    • ATP+H2​O→ADP+Pi​
  3. Verseifung:
    • Triglyceride, die Fette und Öle in Lebensmitteln, werden durch Hydrolyse unter Einwirkung einer Base (z.B. NaOH) in Glycerin und Fettsäuren zerlegt, die dann Seifen bilden.
    • Triglycerid+3NaOH→Glycerin+3Fettsäureanionen (Seifen)

Fazit

Die Hydrolyse ist eine fundamentale chemische Reaktion, die in vielen Bereichen der Chemie, Biologie und Industrie eine Rolle spielt. Sie ist entscheidend für die Verdauung von Nahrungsmitteln, die Herstellung von Seifen und Kunststoffen sowie für biologische Prozesse wie die Freisetzung von Energie aus ATP. Durch die Spaltung von Bindungen unter Einwirkung von Wasser ermöglicht die Hydrolyse das Verständnis und die Kontrolle einer Vielzahl von chemischen und biologischen Prozessen.

Vorteile von hydrolisierten Aminosäuren

Ganze Proteine sind meist grosse Moleküle, die vom Körper nicht ohne Weiteres verwertet werden können. Zuerst müssen die komplexen Proteinmoleküle vom Körper in kleinere Moleküle zerlegt werden, um zur Verwertung in Form von freien Aminosäuren oder Di- beziehungsweise Tripeptiden vorzuliegen. Ohne diese Zerlegung könnten sie die Darmwand nicht überwinden und in den Blutkreislauf und schlussendlich zu den Muskelzellen und Organen gelangen. Der Vorteil von hydrolysierten Proteinen liegt also darin, dass vom Körper fast kein Verdauungsaufwand betrieben werden muss und die Nährstoffe schnell und ohne Umwege ins Blut gelangen. Diese freien Aminosäuren können vom Körper besser aufgenommen werden und stehen ihm schneller zur Verfügung, was unter anderem bei Sportlern beliebt ist.

Menschen beim Joggen
Sportler brauchen mehr Aminosäuren
Lilian Carmine

Lilian Carmine

Als ausgebildete Praxisassistentin hört sie ihren Mitmenschen gerne zu und unterstützt sie, was ihr grosse Freude bereitet. Arbeitet Teilzeit im Kundendienst von Kingnature und ist Mutter von drei lebhaften Jungs.